top of page

Teil 1: I've got the blues, man. And I love it

  • Autorenbild: Pierre Hame
    Pierre Hame
  • 16. Mai 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Wie schon auf meiner Landing Page erwähnt, hatte ich mich 2020 zu meinem 50. Geburtstag entschieden die Luftgitarre gegen eine echte E-Gitarre zu tauschen. In dieser Rubrik möchte ich nun meine Erfahrungen & Tipps aus Sicht eines Anfängers zu Equipment & Co. geben.

Ich werde immer mal wieder gefragt, wie es denn sein kann, dass ich innert 6 Monaten so gut mit Gitarre spielen vorankomme, obwohl ich beruflich ordentlich eingespannt bin und daher auch nicht mehr Zeit habe, wie viele andere Mitstreiter.


Zum einen hatte ich das Glück mit Paddy Zimmermann einen Profimusiker und Gitarrenlehrer an der Seite zu haben, der nicht nur den gleichen Musikgeschmack teilt, sondern aufgrund seiner professionellen Arbeit im Studio sowie mit unterschiedlichen Livebands mir dabei auch noch Hintergründe zu Blues, Funk, Metal, Country, Rock, … sowie Spieltechniken, Songstrukturen und der damit verbundenen Theorie einfach erklären kann.


Zum anderen höre ich gerne und viel Musik aus unterschiedlichsten Genres, die mich immer wieder anspitzen die Gitarre in die Hand zu nehmen und zu üben. Vielleicht ist das auch schon mein grösstes Geheimnis: täglich üben & spielen.



Wie fängt man an, wenn man anfängt?

Für mich war klar, es muss eine Gibson Les Paul sein. Mit der "Paula" machte ich schon seit 20 Jahren rum. Bin um das gute Stück in diversen Gitarrenläden geschlichen. Eine Sunburst hätte es sein sollen, so eine wie Jimmy Page eben immer um den Hals hatte.


Als ich dann im Musikmagazin "Classic Rock" gelesen hatte, dass es auch günstigere Einsteigermodelle gibt ("Les Paul Modern Collection" genannt, z.B. Tribute, Studio), war es um mich geschehen. Also ab in den Gitarrenladen… 


Musikfan trifft auf Profis

Tja, ich konnte keinen Ton spielen, mir war nur klar was ich so ungefähr investieren wollte und Gibson Les Paul eben.


Zuerst war ich in einem sehr grossen Fachgeschäft in Deutschland, das tolle Videos in YouTube hat und natürlich auch coole Typen die richtig toll spielen können. Die haben mir dann erklärt, dass es ja viel besser wäre eine "Standard" zu kaufen wegen Werterhalt und so. Und dass ich den Sound am beste mit einem Bogner Amptop sowie einem Marshall Vertärker hinbekomme. Alles korrekt, nur... ich habe eine 1-Zimmer-Appartment und fing ja erst an zu spielen.


Erst einmal das Budget festlegen und zwar für alles: Gitarre, Amp & Zubehör!

Glücklicherweise hat mir Paddy angeboten eine kostenlose Beratung bzgl. Gitarre, Amp & Zubehör zu geben. Das hat mir viel Geld gespart und ich habe folgendes vom Profi gelernt:

  1. Günstige Gitarren müssen nicht schlechter sein. Die Profis spielen oftmals mit günstigen "Arbeitspferden" und investieren dann in bessere Pick-ups (Tonabnehmer)

  2. Heute gibt es kaum mehr einen Unterschied ob produziert in Korea, China oder USA. Man muss darauf schauen, wie die Gesamtqualität ist und ob der Sound für einen passt (Einstiegersets: ca. CHF 200–400; Einsteigergitarren CHF 150–500). Allerdings muss klar sein, dass bei den Einsteigerpaketen irgendwo gespart wird. Das sind dann die verwendeten Holzqualitäten, verschraubte statt verleimte Hälse, Seiten, Pick-ups. etc.

  3. Meine Erfahrung: als Anfänger sind schlanke Hälse mit enger Saitenlage und kürzerer Mensur einfacher zu bespielen (z.B. Les Paul, Hagström, PRS Paul Read Smith). Letztendlich muss man entscheiden, was einem gefällt in Sound, Handling und Aussehen. Daher in verschiedene – vor allem in kleinere – Läden gehen, testen und beraten lassen

  4. Nun zum Verstärker (Amp): die "Röhre" ist cool, funktioniert aber nur richtig laut und wer kann das schon in der Mietwohnung. Daher ist ein synthetischer Amp (auch "Übungsraum-Amp" oder "Desktop Amp" genannt) die richtige Wahl. Es gibt mehrere Hersteller, jedoch hat mir das Konzept von Yamahas THR-II am meisten zugesagt:

    1. Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis

    2. Einfach zu bedienen, guter Klang mit allen Sounds und Optionen ausgestattet (mit der kostenlosen App sogar erweiterbar)

    3. Mit Kopfhörer spielbar

    4. Schönes Design, dass auch im Regal gut aussieht

    5. Kompakte Grösse und Bauweise, damit das Teil auch auf Reisen mitgenommen werden kann

    6. ... und sogar als Soundbox funktioniert!


Fazit

Letztendlich habe ich mich für eine Gibson Les Paul Classic Ebony zusammen mit dem o.g. Yamaha-Amp beim Musikhaus Luzern entschieden.


Ich rate davon ab im Internet zu bestellen, ausser ihr habt schon Erfahrung im Einstellen von Hälsen, Saitenlage und wisst wie das mit der Oktavenreinheit funktioniert. Daher mein Rat: verschiedene Musikgeschäfte mit E-Gitarrenschwerpunkt besuchen und klar sagen, was ihr euch vorstellt und leisten könnt.


Idealerweise findet ihr wie ich einen Händler in Ortsnähe, der fair und kompetent ist und zudem immer was Hübsches im Laden zur Erweiterung der Sammlung hängen hat :)

4 Comments


Unknown member
May 25, 2021

Die Tipps gefallen mir! Und das Üben, ja, das Üben... Das wird durch kein "Gitarrespielen in 6 Wochen wie Miles Davis auf der Trompete-Buch" ersetzt.

Ich habe nach einem Jahr Bigband dann mal gefragt, ob das eigentlich schwer ist, was wir da spielen. Große Augen guckten mich an, ja klar, total anspruchsvoll. Und ich dachte bis dahin, ich bin zu blöd... ;) Jeden Tag etwas üben, lieber kurz und konzentriert als einmal die Woche für 2 Stunden. Muscle Memory aufbauen und dranbleiben und spielen, spielen, spielen. Ist zur Zeit etwas schwierig, ja, aber der Sommer steht ja vor der Tür :-)

Like
contact
May 25, 2021
Replying to

Danke mein Lieber, da spricht der Profi! Ich spiele wirklich jeden Tag und acker mich durch die Anfängerbasics durch. Aber das Wichtigste: es macht mörder Spass! Freue mich auf baldigen Austausch – gerne auch per Teams & Co!

Like

Unknown member
May 20, 2021

Endlich machst du mal was Sinnvolles! Rock it! Es grüßt der "Engelbert" vom Rande des Schwarzen Waldes, der die Flucht aus dem Mediengestaltungsschlamassel noch nicht geschafft hat und abends mit der Lebensweisheit "Hät i blos was Gscheids glernd" sein altes Haupt darniederbettet. 🤓

Like
contact
May 25, 2021
Replying to

Alter Meister des Bullenschlucks, sei gegrüsst!


Na ja, bei mir war das immer mehr Glück als Verstand. Hatte ja schon zu meinen To Publish-Zeiten gemerkt, das Verkauf, Marketing und so Zeugs mehr liegt als kreative Arbeit.

Like

Inhaltlich Verantwortlicher:

Pierre Hame

 

Disclaimer und Copyright: 
Der Herausgeber prüft und aktualisiert die Informationen auf seinen Webseiten ständig. Trotz aller Sorgfalt können sich die Daten inzwischen verändert haben. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität,

Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Webseiten, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird.

Der Herausgeber ist für den Inhalt der Webseiten, die aufgrund einer solchen Verbindung erreicht werden, nicht verantwortlich.

Im Weiteren behält sich der Herausgeber das Recht vor, Änderungen oder Ergänzungen der bereitgestellten Informationen vorzunehmen. Inhalt und Struktur dieser Webseiten sind urheberrechtlich geschützt.

Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers.

Nennungen von Firmen- oder Produktnahmen, die markenrechtlich geschützt sind, dienen hier nur als private Beschreibung und Ergänzung, nicht als Bewerbung oder als Markenmissbrauch dieser. 

©2018–2024 Pierre Hame

bottom of page